L.B., Portrait von C.O. Bartning 1947, Öl oder Tempra
auf Leinwand (50x60 cm)
Ludwig Bartning entstammte einer Karlsruher Kaufmannsfamilie. Durch das väterliche
Vermögen
konnte Ludwig Bartning sich die Ausbildung zum bildenden Künstler leisten. Vermutlich in der
Malschule lernte er seine spätere Frau Gertrud Neidhard kennen. Das Paar siedelte nach Berlin
über baute sich 1914 mit väterlichem Vermögen ein Haus in Berlin Dahlem mit einem Maleratelier.
Neben seiner Tätigkeit als Lehrer für Malerei an der Hochschule der Künste entstanden dort
zahlreiche Blumen- Bilder, Landschaften und Portraits die überwiegend verkauft bzw. als Auftrag
gemalt wurden.
Die künstlerische Entwicklung von Ludwig Bartning beginnt im Stil der Spätromantik
und endete im
mit impressionistischen Blumen- und Landschaftsbildern im Spätwerk.
Ludwig Bartning hatte sich wie viele seiner Generation freiwillig zum Kriegseinsatz
im 1. Weltkrieg
gemeldet. Er überstand den Krieg mit viel Glück unverletzt, als Kommandant einer
Munitionskompanie an der Westfront.
Diese linke Bildreproduktion wurde aus einer Internetdartstellung von Hampels Kunstauktion
kopiert, Größe 107x102cm, signiert, 1912. Vergleichbare Bilder oder eine größere Darstellung
haben wir nicht im Bestand. Mitte Ausschnitt "Große Grünes Bild" 1932, Rechts Frühlingsbl
Portrait seiner Mutter, Jenny Bartning, geb. Doll, 1930, Ol auf Leinwand.
Während der Zeit des Nationalsozialismus war er Gemeindekirchenratsvorsitzender in
Berlin
Dahlem, dem Zentrum der Bekennenden Kirche unter Führung von Martin Niemöller und Helmut
Gollwitzer.
Er kam wegen seiner Rolle in der Kirche auch mehrmals mit der Gestapo in unangenehme
Berührung und verbrachte mehrere Tage zum Verhör im Prinz Albrecht Palais, dem Gestapo-Sitz in
Berlin.
Seine Malerei stand dagegen nicht im Konflikt mit der Nazi- Kultur. Zwei seiner Bilder
stehen auf
der Liste der für die Neue Reichskanzelei angekauften Bilder
Seine künstlerisches Schaffen kann - soweit es die Bilder beurteilen lassen in folgende
Phasen
eingeteilt werden:
- Ausbildung und Entscheidung für seinen Stil sehr exakter Landschafts- Genere-
und
Blumenmalere - von machen Fachleuten als spätromantisch eingestuft.
- Der reife Stil der Blumen- und Landschaftsmalerei sowie einiger Portraits - sehr
exakt auf
durchgearbeiteten Studien beruhend, überwiegend mit Öl und Temprafarben - diese Bilder sind bis
auf die Familienportraits und das "Große Grüne Bild" verkauft worden, bzw. uns nur noch als
Reproduktion bekannt.
-
Das Alterswerk, überwiegend Blumenbilder mit einem leichteren Stil, leuchtenderen Farben und
weniger exakt mit Öl gemalt. Dazu einige Bibelillustrationen in Öl. Diese Bilder sind zum
Teil bei
uns erhalten und werden hier dokumentiert.
-
Das Spätwerk,
nach einem Schlaganfall (teilweise gelähmt, nur eingeschränkt sprachfähig) mit Öl
auf Malpappe gemalt. Diese Bilder wurden nach Blumensträußen direkt auf die Pappe gemalt,
Sie
sind impressionistisch oder expressiv, die letzten Bilder gehen ins Abstrakte.
Ludwig Bartning malte bis wenige Wochen vor seinem Tod 1956.