Ludwig Bartning 1869 - 1956
graphic L.B., Portrait von C.O. Bartning  1947, Öl oder Tempra auf Leinwand (50x60 cm)
Ludwig Bartning entstammte einer Karlsruher Kaufmannsfamilie.  Durch das väterliche Vermögen konnte Ludwig Bartning sich die Ausbildung zum bildenden Künstler leisten. Vermutlich in der Malschule lernte er  seine spätere Frau Gertrud Neidhard kennen. Das Paar siedelte nach Berlin über  baute sich 1914 mit väterlichem Vermögen ein Haus in Berlin Dahlem mit einem Maleratelier. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer für Malerei an der Hochschule der Künste entstanden dort zahlreiche Blumen- Bilder, Landschaften und Portraits die überwiegend verkauft bzw. als Auftrag gemalt wurden.
Die künstlerische Entwicklung von Ludwig Bartning beginnt im Stil der Spätromantik und endete im mit impressionistischen Blumen- und Landschaftsbildern im Spätwerk.
Ludwig Bartning hatte sich wie viele seiner Generation freiwillig zum Kriegseinsatz im 1. Weltkrieg gemeldet. Er überstand den Krieg mit viel Glück unverletzt, als Kommandant einer Munitionskompanie an der Westfront.
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Diese linke Bildreproduktion wurde aus einer Internetdartstellung von Hampels Kunstauktion kopiert, Größe 107x102cm, signiert, 1912. Vergleichbare Bilder oder eine größere Darstellung haben wir nicht im Bestand. Mitte Ausschnitt "Große Grünes Bild" 1932, Rechts Frühlingsbl
graphic Portrait seiner Mutter, Jenny Bartning, geb. Doll, 1930, Ol auf Leinwand.
Während der Zeit des Nationalsozialismus war er Gemeindekirchenratsvorsitzender in Berlin Dahlem, dem Zentrum der Bekennenden Kirche unter Führung von Martin Niemöller und Helmut Gollwitzer.
Er kam wegen seiner Rolle in der Kirche auch mehrmals mit der Gestapo in unangenehme Berührung und verbrachte mehrere Tage zum Verhör im Prinz Albrecht Palais, dem Gestapo-Sitz in Berlin.
Seine Malerei stand dagegen nicht im Konflikt mit der Nazi- Kultur. Zwei seiner Bilder stehen auf der Liste der für die Neue Reichskanzelei angekauften Bilder
Seine künstlerisches Schaffen kann - soweit es die Bilder beurteilen lassen in folgende Phasen eingeteilt werden:
- Ausbildung und Entscheidung für seinen Stil sehr exakter Landschafts-  Genere- und Blumenmalere - von machen Fachleuten als spätromantisch eingestuft.
- Der reife Stil der Blumen- und Landschaftsmalerei sowie einiger Portraits - sehr exakt auf durchgearbeiteten Studien beruhend, überwiegend mit Öl und Temprafarben - diese Bilder sind bis auf die Familienportraits und das "Große Grüne Bild" verkauft worden, bzw. uns nur noch als Reproduktion bekannt.
- Das Alterswerk, überwiegend Blumenbilder mit einem leichteren Stil, leuchtenderen Farben und weniger exakt mit Öl gemalt. Dazu einige Bibelillustrationen in Öl. Diese Bilder sind zum Teil bei uns erhalten und werden hier dokumentiert.
- Das Spätwerk, nach einem Schlaganfall (teilweise gelähmt, nur eingeschränkt sprachfähig) mit Öl auf Malpappe gemalt. Diese Bilder wurden nach Blumensträußen direkt auf die Pappe gemalt, Sie sind impressionistisch oder expressiv, die letzten Bilder gehen ins Abstrakte.
Ludwig Bartning malte bis wenige Wochen vor seinem Tod 1956.